„Kalt ist es jetzt Mitte Januar – und da wollt ihr Fledermäuse sehen?“ Diese Skepsis ist verständlich, denn normal kann man nur im Sommerhalbjahr Fledermäuse beim Insektenfang beobachten. Unser P-Seminar „Fledermäuse und wir“ hatte jedoch zum Abschluss des Seminars die besondere Gelegenheit, im Höhlensystem am Triesdorfer Berg ein Fledermaus-Winterquartier zu betreten. Die Felsengänge waren an sich schon sehenswert, doch unsere Exkursion wurde durch das Auffinden eines braunen Langohrs, das von der Decke hing, gekrönt!
Über Fledermäuse wussten wir zu Beginn des Seminars insgesamt eher wenig, da diese lautlosen, fliegenden Jäger der Nacht eher mit Vampiren in Verbindung gebracht werden, als mit der heimischen Natur. Erste Bestimmungsübungen in der Schule weckten das Interesse an den Tierchen, doch richtige Begeisterung kam auf, als Frau Weißmann den Kontakt zum Fledermausbeauftragten der Stadt Ansbach, Herrn Bachmann, herstellte, und uns so echte Begegnungen mit Fledermäusen auf den Freilandexkursionen ermöglichte. Bei der ersten Kastenkontrolle nahe des Waldfriedhofs Anfang Juni waren wir sehr überrascht, dass plötzlich eine Wochenstube von ca. 30 Tieren in einem der Kästen zu finden war.
Auch der sogenannte Stellnetzfang am Reisachweiher Ende Juli machte nicht nur deshalb Spaß, weil wir was Praktisches zu tun hatten, sondern auch, weil wir drei Wasserfledermäuse fangen und bestimmen konnten. Angespornt durch diese hautnahen, praktischen Erfahrungen wurden wir auch im theoretischen Bereich echte Fledermausprofis!
Für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 hat sich das P-Seminar eine besondere Aktion überlegt: In Form einer sogenannten Fledermausrallye lernten die Sechstklässler verschiedenste Eigenschaften und Informationen über die Fledermäuse kennen.
Dabei wurden die jeweiligen Klassen zunächst in drei kleinere Gruppen eingeteilt und starteten an je einer der 15 Stationen, die auf dem gesamten Schulgelände verteilt waren. An jeder Station war eine Frage zu besagtem Thema versteckt, welche die Kinder suchen und mit Hilfe von drei gegebenen Antwortmöglichkeiten lösen sollten. Zusätzlich war jeder Option ein Buchstabe zugeordnet. Um nun die richtige Antwort zu erhalten, mussten die Schülerinnen und Schüler an einem ihnen beschriebenen Ort nach der nächsten Stationskarte suchen, auf deren Rückseite sich die Antwort der vorherigen Frage befand. Der passende Buchstabe wurde dabei auf einem Blockblatt notiert. Nachdem alle Stationen erledigt waren, sollten die Buchstaben in eine Reihenfolge gebracht werden, die das Lösungswort, eine bekannte Fledermausart, ergab. Daraufhin durften sich alle Kinder eine Tüte Gummibärchen und einen Lolli aus der Schatzkiste nehmen. Zum Abschluss hatte das P-Seminar noch eine letzte Aufgabe für die sechsten Klassen geplant: in ihren Kleingruppen wurden sie beauftragt eine Fledermaus aus Naturmaterialien zu legen, wobei ein paar tolle Fledermäuse aus Blättern, Ästen und Steinen entstanden.(Bilder)
Jolina Metzger, Johanna Sand, Pia Herrmann, Q12